Begrüßung am Bahnhof Semmering

Servus! Mein Name ist Carl Ritter von Ghega. Man nennt mich auch den „Erbauer der Semmeringbahn“, da nach meinen Plänen und unter meiner Leitung diese Eisenbahnstrecke über den Semmering erbaut wurde.

Bevor ich Dich auf Deiner Wanderung entlang der Semmeringbahn begleite und Dir einiges Wissenswertes darüber erzähle, darf ich Dir vorerst einmal die wichtigsten Daten über die Semmeringbahn vor Augen führen.

Nun, die Semmeringbahn ist ein Teilstück der von Wien über Graz und Laibach, heute Ljubljana, nach Triest führenden Südbahn; sie ist somit ein Bestandteil dieser wichtigen Eisenbahn-Hauptverkehrsstrecke. Die Semmeringbahn erstreckt sich zwischen Gloggnitz in Niederösterreich und Mürzzuschlag in der Steiermark auf einer Länge von 41,8 km und quert in 898m Seehöhe den Semmering.

Aufgrund des geomorphologisch äußerst komplizierten Aufbaues des Semmerings mussten zahlreiche Schluchten und Gräben sowie Felswände und Bergrücken mittels einer Fülle von Einzelbauten überwunden werden. Letztendlich waren es 15 Tunnels und 16 – teils zweistöckige – Viadukte sowie mehr als 100 kleinere Brücken, mit Hilfe derer ich eine Trasse für den Eisenbahnverkehr über diese Passlandschaft legen konnte. Leicht war dies bei Gott nicht, ist doch die Semmeringbahn die erste Eisenbahnstrecke der Welt, die bis ins Hochgebirge führt. Und das schlug sich natürlich auch in den Baukosten nieder: 24,6 Millionen Gulden hat der Bau der Semmeringbahn letztendlich gekostet. Umgerechnet auf heutige Währung sind das ca. 268 Millionen Euro. Aber schnell waren wir – nur sechs Jahre haben wir gebraucht. Von 1848 bis 1854 haben wir die Semmeringbahn erbaut – ohne moderne Baumaschinen und all diese neuzeitlichen Errungenschaften. Mit Spitzhacke und Schwarzpulver haben wir gearbeitet. Denn Dynamit ist ja erst einige Jahre später erfunden worden: 1867 von einem gewissen Herrn Alfred Nobel. Ja, genau der, nach dem der Nobelpreis bekannt ist.

Bevor wir mit der Wanderung beginnen, machen wir noch einen Sprung zu meinem Denkmal – direkt neben dem Bahnhofsgebäude.