Kulturspaziergang am Semmering

Eine kurze Geschichte des Kurortes Semmering

 

Der Kurort Semmering begann sich erst einige Jahrzehnte nach der in Jahre 1854 eröffneten Semmeringbahn zu entwickeln. 

Die damals höchstgelegene Bahnstation der Welt wurde anfangs wenig frequentiert, da man zunächst meist nur zum Schauen mit der Bahn über den Semmering fuhr. Als die Sommerfrische um 1870 in Mode kam, mieteten sich erste Sommerfrischler in den umliegenden Bauernhöfen ein. 

Einer von ihnen, der Hofbildbauer Franz Schöntaler, nutzte seinen Einfluss in höchsten Kreisen um für  die Erfrichfung von Unterkünften für den Fremdenverkehr am Semmering zu werben. 

 

Wichtige historische Gebäude des Kurortes auf der Hochstraße: das erste Hotel Panhans ließ Vinzenz Panhans 1888 erbauen und mehrmals vergrößern. Dort stiegen Persönlichkeiten wie Oskar Kokschka, Karl Kraus, Ardolf Loos, Arthur Schnitzler, Peter Altenberg u.a. ab. 1932 eröffnet man hier das erste konzessionierte Casino Österreichs. Nach der Nachkriegszeit wurde es renoviert und 1983 wieder als Hotel in Betrieb genommen. Die Villa Waldruhe und der Fürstenhof waren ursprünglich Dependance des Hotels Panhans, sie wurden ab 1907 vom Architektenduo Helmer und Fellner in modernem Stiel errichtet.

Das Hotel Panhans

Silbererschlössl

 

 

 

 

 

 

Die Silhouette des Silbererschlössl am Semmeringkogel ist weithin sichtbar und prägt die Skyline des Kurortes. Der Wiener Architekt Josef Bündsdorfer baute es 1893 für Victor Silberer, Reichsabgeordneter und sog. „Semmering-König“, der 1919 den Kurort aus der Gemeinde Breitenstein löste. Victor Silberer war auch der Begründer des Wintersportes am Semmering.

Das Südbahnhotel

Südbahnstraße:

das erste Hotel am Semmering war das „Hotel Semmering“– das Südbahnhotel. Es entstand 1882, wurde ab 1901 zu einem Palasthotel ausgebaut und mehrmals erweitert. das 1932 eingebaute Hallenbad mit südlichen Fensterwänden, die geöffnet werden konnten, machte damals Furore. Das Hotel wurde wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten 1974 geschlossen und von einem Investor erworben, dem die Erneuerung des Daches als markanten Blickpunkt zu verdenken ist. Zu den umgebauten Gebäude im schlichten Stil der frühen Jahre gehörten die Villa Klein und die Villa Schüler, die Josef Daum als Dependance des Südbahnhotels baute. Kaiserin Elisabeth, die mit den Besitzerinnen der Villa Klein befreundet war, besuchte sie hier mehrmals; die Villa Schüler war in den Jahren 1924-28 an Siegmund Freud vermietet. 

 

 

 

 

Die Villa Helmer erbaute der Architekt für seine eigene Familie. Hier verhandelten m August 1907 die Außenminister Österreich-Ungarns und Italiens über die Balkanpolitik. Hoch oberhalb sieht man , meist nur während der laublosen Zeit, das höchstgelegene Gebäude des Kurortes, die Villa Engelmann. Eduard Engelmann jun., mehrfacher Europameister im Eiskunstlaufen, ließ sie 1902/03 so hoch erbauen, um den Besitzer des Silbererschlössl zu übertrumpfen. 
zu den umgebenen Gebäuden der Südbahnstraße im schlichten Stil der Frühen Jahre gehören die Villa Klein und die Villa Schüler, die Josef Daum als Dependance des Südbahnhotels baute. 

Das Semmeringer Villenviertel

Die Adlitgrabenstraße

 

Die Adlitzgrabnerstraße: 

Richtung Breitenstein auf der Adlitzgrabnerstraße wurde 1882 die schlichte Villa Albert gebaut die später durch Franz Neumann in eine Semmeringer Villa umgebaut wurde. Auf diesem Grundstück steht bis heute das sogenannte Pollerosshaus, das einzige erhaltene authentische Bauernhaus des Kurortes. Weiter in Richtung Breitenstein zweigt sich die Mierstraße ab, benannt nach den damals erbauten Gebäude der ehemaligen Maierai des Südbahnhotels. Eines davon ist seit 1926 das Klubhaus des ältetsten Golfklubs Österreichs, der bis heute in Betrieb ist. 

 

 

Die Villa Editha errichtete 1901 Franz Neumann als sein letztes Bauwerk im Semmeringer Architekturstil für die Familie Mautner-Markhof. Die besonders schöne Lage nutzete Kolo Moser, der Schwiegersohn der Hausherrin, um hier seine berühmte Raxansicht zu malen. 

Villa Editha

Das Kurhaus am Wolfsbergkogel

Kurhaus Vom Bahnwanderweg

 

 

Das Kurhaus wurde 1907-1909 als letztes der drei großen Traditionshotels als Höhenkuranstalt erbaut, in der der damalige Höhentherapie-Spezialist, Dr. Franz Hansy wirkte. es ist einer der ersten Zivilen Stahlbetonbauten mit vielen Balkonen und Terrasse, die der medizinisch verordneten Liegekur in Höhenluft diente. Im ersten Weltkrieg war es Erholungsheim für Offiziere, danach wieder Hotel und später Heereskurlazarett. 1945-1955 wurde es von der Sowjetischen Besetzungsmacht genutzt, dann war es Erholungsheim für Bundesbedienstete bis zu seiner Schließung 1988.  

Haus Stefanie & Ghega-Denkmal

 

Schon in Bahnhofsnähe befindet sich das renovierte Gemeinde-haus, das 1906 von Alfred Wildhack mit Jugendstildirektor erbaut wurde. 
Bahnhofsstraße: Das bestehende Bahnhofsgebäude wurde 1870 errichtet, 16 Jahre nach der Eröffnung der Semmeringbahn, und seither mehrmals erweitert und umgebaut. (Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude stand schräg gegenüber.) Das Ghega-Denkmal errichtet 1869 Heinrich Ferstel, der Erbauer der Wiener Universität und Votivkirche.
Das Haus Stephanie wurde schon vor dem Bahnbau als „Gasthaus zum Semmeringbauer“ betrieben, dann zu einer Kantiene erweitert, und 1897 durch die Panhans-Dynastie zum Hotel umgebaut.
Heute ist es ein Seniorenheim