Kulturspaziergang am Semmering
Die Passhöhe Semmering- der Ausgangspunkt
Der Spaziergang ist eine wunderbare Gelegenheit, die atemberaubende Aussicht und das erfrischende Höhenklima zu genießen.
Über die Passhöhe verläuft die niederösterreichisch-steirische Landesgrenze. Bei der Fertigstellung der Semmeringstraße 1841 wurde diese mit den “Postbezirksgrenzstein”, ein einfacher Steinobelisk, markiert.
Die Denkmäler auf der Passhöhe:
Das Carolusdenkmal wurde von den Innerständen Österreichs (alte Bezeichnung für die Herzogtümer Steiermark, Kärnten, Krain & Grafschaft Görtz) im Jahr 1728 anlässlich der Fertigstellung der Straße über den Semmering errichtet. Die Straße war zu dieser Zeit eine technische Meisterleistung Die Gebirgsstraße über den Semmering erleichterte den Warentransport zwischen Wien und den adriatischen Raum enorm.
Das Nittnerdenkmal erinnert an den 1. Überflug am 3. Mai 19122 von Eduard Nittner. Er startete in Wiener Neustad, überflog den Semmering und landete nach 2,5 h in Graz.
Dieses Grandhotel auf der Passhöhe wurde zum Ende des 2. Weltkrieges in Brand gesteckt. Anfangs ein Gasthof wurde er im Jahre 1899 von Viktor Silberer erworben. Das Architektenbüro Helmer & Fellner errichteten ein Grand Hotel mit 102 Betten. Das Haus im Zentrum der Sportstätten etablierte sich zum Treffpunkt der internationalen Sportszene.
Das ehemalige Grandhotel Erzherzog Johann
Das Hotel Panhans
Vinzenz Panhans, Küchenchef im Hotel Panhans, ließ am Hochweg zwischen der Passhöhe und dem Südbahnhotel im Jahr 1888 das Hotel Panhans, damals mit 44 Fremdenzimmern errichten. Nach der Übernahme durch Franz Panhans wurde unter den Archtekten Helmer & Fellner das Hotel ständig erweitert. Im Jahr 1912/13 war es mit 600 Betten und einer Aussenfassade 300 Metern eines der größten Hotels Europas. Während des 1. Weltkrieges und zu Beginn der Zwischenkriegszeit wurde hier im großem Übermut gefeiert. Danach kehrte die Stille ein, bis der Amerikaner William D. Zimdin es in den 30iger Jahren zu neuen Leben erweckte. Das 1. Alpenstrandbad Europas entstandt, im Inneren lud das maurische Sprudelbad zum Wellness ein und abends unterhielt man sich im Alpencasino. 1938 kam es zum Zwangsverkauf.Das Hotel erlebte in den 1960 Jahren eine kurze Renaissance bis es in die Hände von Dipl. Ing. Adalbert Kallinger kam. Es entstanden neben Eigentumswohnungen und den Tourismusschulen Semmering im mittleren Trakt das Hotel Panhans. Es wurde bis 2018 als Hotel geführt. In den Sommermonaten finden im Rahmen des Kultur.Sommer.Semmering Konzerte, Lesungen u.v.m. statt.
Pfarrhof und Pfarrkirche zur Hl. Familie
Sie wurde 1894/95 im neuromanischen und neugotischen Stil unter dem Protektorat des Fürsten Liechtenstein an der Hochstraße errichtet, hatte jedoch bis ca. 1905 wegen Geldmangels nur ein provisorisches Holzdach. 1907/08 erfolgte die Vollendung der Hauptfassade und der Zubau des Seitenschiffes. Ehemals war sie Filialkirche von Maria Schutz, bis sie 1934 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Heute ist sie ein bauliches Kleinod des Semmerings am Weg zum Südbahnhotel.
Majestätisch thront ein Märchenschloss hoch über den Hotelgiganten „Südbahnhotel“ und „Panhans“. Unübersehbar manifestiert es den Anspruch des Errichters auf seine Vormachtstellung über all dem, was sich unterhalb in den Grandhotels, den Promenaden und den Sportplätzen abspielte. Man könnte eigentlich eine Kleinausgabe von Neuschwanstein darin erkennen.
Aber fast vergessen ist derjenige, der es als sein Monument erbaute und mit seinem Weitblick und all seinen Initiativen die entscheidenden Impulse für die Entwicklung des Semmering, von einer unwirtlichen, menschenleeren Passregion zum mondänen Treffpunkt der k.u.k. Schickeria, setzte. Viktor Silberer war ein exzentrischer Selfmade-Millionär, dessen Werdegang vom Bankangestellten über eine journalistische Laufbahn zum Medientycoon und Grundstücksentwickler führte und ganz nebenbei eine Karriere als politisches Schwergewicht inkludierte und zudem als Mäzen der Wiener Theater und Philanthrop aufschien. Aber selbst das war noch nicht alles, er war preisgekrönter Sportler und Luftschiffer, dem Trabersport verhalf er zu einem ungeahnten Höhenflug und um die Wende zum 20.Jahrhundert war er der größte Hotelier am Semmering. Sein Hotel „Erzherzog Johann“ überragte um diese Zeit das schon etablierte „Südbahnhotel“ und das „Panhans“.
Das Silbererschlössl
Die Baugeschichte des 1. Südbahnhotel ist zugleich auch die Geschichte der Besiedelung des Wolfsbergkogels und zeigt auf, wie pionierhaft und unglaublich fortschrittlich man 1880 daran ging im „Urdschungel“ des Semmeringer Hochwaldes, wo es nur Eseltrampelwege und Einödhöfe gab, ein modernes Freizeitzentrum zu gründen.
Am 15. Juli 1882 wurde das feinet Haus eröffnet. Noch heute ist dieses Hotel der westliche Flügel des Südbahnhotels (späthistorischer Sichtziegelbau) erhalten. Zugleich mit dem noblen Berghotel entstand in seinem Umfeld die berühmte Semmeringer Villenkolonie nach dem Vorbild des Wiener Cottagebauvereins, wo auch Neumann mitwirkte.
Heute veranstaltet die Südbahnhotel Kultur verschiedene Führungen.
Das Südbahnhotel
Das Villenviertel beim Südbahnhotel
And der Hochstraße, bei der Einfahrt zum Südbahnhotel befindet sich die imposante Villa Kleinhans, eine von vielen Villen von Franz von Neumann. Weiters säumen die Villa Schüler und die Villa Sophie die Umgebung des Südbahnhotel. Die Häuser erinnern an die Stationen der Bahn. Sie wurden von Ingenieuren der Bahn erbaut.
Das Kurhaus am Wolfsbergkogel
Der Wiener Arzt, Dr. Franz Hansy ließ am Wolfsbergkogel von den Architekten Franz von Kraus und Josef Tölk in windgeschützter & nebelfreier Südlage das Kurhaus errichten. Das Kurhaus verfügte über 110 Zimmer.
Die physikalisch-diätischen Höhenkuren zogen viele Gäste aus dem In- und Ausland an. Ein häufiger Patient war der Startenor Leo Slezak.
1939 wurde das Kurhaus von der Deutschen Wehrmacht erworben und als Kuranstalt für Offiziere weitergeführt.
Die Doppelreiterwarte
Vom Kurhaus führt ein kurzer Abstecher auf den Doppelreiterkogel. Hier befindet sich die Aussichtswarte.
Dem Besucher wird mit einen imposanten Ausblick belohnt.
Sie können die Züge der Semmeringbahn von Klamm bis zum Bahnhof Semmering verfolgen.
Die Umgebung der Villa Daheim
Die Runde führt weiter über den 20-Schilling Blick, vorbei an der Villa Mautner bis zur Villa Daheim.
Die Villa Mautner wurde ebenfalls von Franz Neumann erbaut. Dieses Bauwerk zählt zu den typischen Semmering Villen und man findet das Modell dieser Villa im öffentlichen Park von Payerbach.
1913 erbaute in unmittelbarer Nähe der Villa Mautner der Geometer Robert Dunz im Stil der neumannischen Semmeringvillen erbaut.
Über den Weberkogel vorbei bei der ehemaligen Wäscherei des Südbahnhotels erreicht man den Golfplatz . 1901 wurden die Architekten des Südbahnhotels Mopurgo & Wildhack mit der Errichtung eines Bauernhauses in Stil Oberösterreichs beauftragt. 1926 wurde auf den Meiereiwiesen der Golfplatz, geplant von Gartenarchitekten, eröffnet.
Meierei und der Golfplatz
Die Villenkolonie des Franz Neumann
Zahlreiche Spazierwege führen durch den Wald zum Südbahnhotel zurück. Der Waldpark hatte im Jahre 1925 eine Ausdehnung von 18 ha. Folgen Sie der Südbahnstraße und Sie erkenne talseits eine Ansiedlung der typischen Neumannvillen am Semmering. Die Villa Neumann ist heute noch in seiner ursprünglichen Form erhalten. Oberhalb befindet sich die Villa Schönthaler. Begonnen von Südbahnarchitekten Daum wurde die Villa von Franz Neumann im Jahre 1885 fertig gestellt. Der Hofbildhauer Franz Schönthaler nutzte das Haus als Sommersitz, jedoch als zuviele Touristen kamen, verkaufte er an den Fabrikanten Seybel und zog sich in sein Haus nach Gutenstein zurück.
Villa Landau
Die Villa Landau, einst vom Austro-Amerikanischen Star-Architekten Joseph Urban – Mitbegründer des American Art Deco, des Hagenbundes sowie bedeutender Mitarbeiter der Wiener Werkstätte – erbaut, gewährt einen beeindruckenden Ausblick in die Semmeringer Bergwelt.
Denkmal Carl Ritter von Ghega am Bahnhof Semmering
Jahre nach der Fertigstellung der Semmeringbahn wurde im Auftrag der Mitglieder des Österreichischen Architekten-Vereins ein Denkmal für Carl Ritter fon Ghega erichtet. Geplant von den damals bedeutendsten Architekten Österreichs, Heinrich von Ferstl, wurde es 1869 feierlich eröffnet.
Heute finden Sie am Bahnhof Semmering die Informationsstelle zum Weltkulturerbe.
Geöffnet: Mai bis Oktober, Donnerstag bis Sonntag von 9-15.30 Uhr.
Haus Stefanie
Vorerst ein kleines Gasthaus neben der Bahnstation, erweiterte es Constantin Panhans bis 1912 zu einen Mittelklassehotel.
Das Haus Stefanie ist heute eine Seniorenresisdenz.
Hinter den Haus Stefanie führt der Weg über den Bündsdorf Weg und die Landesstraße wieder zurück zur Passhöhe.